Jens Mitzlaff holt bei den Nordhorn Brettchen Open drei von vier möglichen Titel

Durch die Siege von Lars Brinkhaus (SC Marklohe) im Hardbat I-Einzel und Simon Offermann (TTC Brauweiler) im Clickball I-Einzel gab es bei der 20. Durchführung der Nordhorn Brettchen Open, dem bedeutendsten Turnier für klassisches Tischtennis in Deutschland, in den beiden Hauptklassen neue Titelträger. Erfolgreichster Spieler wurde mit Jens Mitzlaff vom SV Motor Wolgast der Spieler mit der weitesten Anreise, der bei vier Endspielteilnahmen auf drei Siege kam.

Ausrichter SV Vorwärts Nordhorn ließ an beiden Turniertagen zum sechstenmal mit jeweils einheitlichen Schlägern spielen. Kein Spieler durfte den eigenen Schläger verwenden, sondern musste mit dem auf dem Tisch liegenden „Brettchen“ spielen. Absolute Chancengleichheit war somit gewährleistet. Beide Finalteilnehmer am Samstag kennen diese Regel zur Genüge, sind sie doch Dauerstarter beim Nordhorner Turnier. Altmeister Ulrich Watermann (TuS Bexterhagen) schaffte es dabei auch im vierten Versuch nicht, das Einzelfinale zu gewinnen. Der frühere Nordhorner Lars Brinkhaus war bei seiner zweiten Finalteilnahme eindeutig überlegen, konnte aber im anschließenden Doppelfinale den insgesamt siebten Doppel-Erfolg von Ulrich Watermann nicht verhindern. An der Seite des Mecklenburgers Jan Wienholz stellte der frühere Steinhagener Zweitligaspieler diese neue Rekordmarke auf.

Bildunterschrift: Ulrich Watermann (TuS Bexterhagen) im Hardbat I-Finale beim Aufschlag gegen den späteren Sieger Lars Brinkhaus (SC Marklohe).

Der 35-jährige Oberligaspieler Brinkhaus galt auch am Sonntag als Mitfavorit, als mit einheitlichen Sandpapierschlägern wie vor 100 Jahren gespielt wurde. Doch im Clickball-Finale musste er die Überlegenheit des drei Jahre jüngeren Simon Offermann anerkennen, der erstmals in Nordhorn an den Start ging und sich nach dem Einzeltitel auch noch das Doppel an der Seite seines Mannschaftskameraden Johannes Hinrichs sicherte – gegen Brinkhaus, der hier zusammen mit Jan Wienholz in seinem vierten Finale des Wochenendes zum drittenmal unterlegen war.

Ebenfalls in allen vier Finalspielen stand Jens Mitzlaff aus Wolgast in der zweithöchsten Turnierklasse. Souverän zog er am Samstag seine Runden in der Hardbat II-Konkurrenz, und am Sonntag wurde er nach dem Sieg im Clickball II-Einzel gegen Marten Falentin (TTC Brauweiler) erst im letzten Spiel des Tages im Clickball II-Doppel gestoppt. Dafür sorgte mit Marco Knospe vom Durchführer SV Vorwärts Nordhorn sein am Samstag im Hardbat-Einzel unterlegener Finalgegner, der im Doppelfinale an der Seite von Hendrik Gerrietzen (TV Sundwig) durch den 15:12, 15:12-Sieg den im Vorjahr gewonnenen Doppeltitel verteidigte.

Bildunterschrift: Vier zufriedene Gesichter nach der Siegerehrung im Clickball II-Doppel, obwohl das Preisgeld überschaubar ist: (v. l. n. r.) Die Sieger Marco Knospe (SV Vorwärts Nordhorn) und Hendrik Gerrietzen (TV Sundwig), Einzelsieger Jens Mitzlaff und Lukas Krüger (beide SV Motor Wolgast).

Die einheimischen Spieler konnten in den unteren Hardbat-Klassen nicht an die Erfolge der letzten Jahre anknüpfen. So gewann der Oberhausener Michael Günther (TTC Osterfeld) bei seinem ersten Turnierstart in Nordhorn gleich beide Titel in Hardbat III, und im Hardbat IV-Einzel, der größten Turnierklasse des Wochenendes, setzte sich Philipp Schuhmann (SG Suderwich) auf Anhieb durch. Der im Einzelfinale unterlegene Tim Welling (SSC Dodesheide) hielt sich im Doppel an der Seite von Jannis Lakemeier (TTC Lengerich) schadlos.

Erstmals seit Einführung der Clickball-Klassen 2014 waren beim Jubiläumsturnier nur deutsche Spieler am Start. Die in den letzten Jahren in den beiden Hauptklassen Hardbat I und Clickball I dominierenden Gäste aus den Niederlanden, Belgien und Frankreich hatten nach der dreijährigen Corona-Unterbrechung diesmal nicht gemeldet. Während die Resonanz am Turniersamstag in den Hardbat-Klassen zufriedenstellend war, überzeugte die Zahl von 20 Startern am Sonntag in den Clickball-Klassen nicht. Eventuell besteht in beiden Fällen sogar ein Zusammenhang mit dem Ende der World Championships of Ping Pong in London, die 2020 zum letzten Mal ausgetragen worden sind und das zu einem nachlassenden Interesse am Clickball-Sport führen könnte. Unabhängig davon wird der SV Vorwärts Nordhorn die Teilnehmerwerbung für das nächste Turnier früher in Angriff nehmen als diesmal.

Bildunterschrift: Nach Turnierende am Sonntag stellten sich die Clickballspieler, Turnierleitung und Oberschiedsrichterin Katrin Harms-Ensink zum Erinnerungsfoto.