Featured

Fünf Spieler der Region bei der Senioren-Weltmeisterschaft in Rom am Start

Mit den drei WM-Neulingen Sandra Gornig (ASV Altenlingen/Seniorinnen 40), Stephan Latten (SV Vorwärts Nordhorn/Senioren 50) und Danny Lombardo (FC Schüttorf 09/Senioren 50) und den beiden Dauerstartern Peter Achenbach (SG Gauerbach/Senioren 85) und Hilmar Heinrichmeyer (SV Vorwärts Nordhorn/Senioren 65) war der Regionsverband Ems-Vechte bei der diesjährigen Senioren-Weltmeisterschaft in Rom mit fünf Aktiven vertreten, die in insgesamt 12 Konkurrenzen an den Start gingen. Erstmals wurde auch Mixed gespielt, so dass Sandra Gornig und Peter Achenbach auf drei Starts kamen. Letzterer schnitt dann auch wie schon letztes Jahr am erfolgreichsten ab, wenngleich es mit dem 5. Platz in der Mixed-Hauptrunde diesmal nicht ganz aufs Treppchen gereicht hat.

Vor dem Turnier stellte sich die Ems-Vechte-Reisegruppe am Eingang zum Messegelände zum Erinnerungsfoto: (v. l. n. r.) Hilmar Heinrichmeyer, Stephan Latten, Danny Lombardo, Sandra Gornig und der Oldendorfer Gastspieler Dieter Imbrock.

Sandra Gornig war an den beiden ersten Wettkampftagen, als es in den Vorrundengruppen um die Qualifikation für die Haupt- oder Trostrunde ging, erkältungsbedingt angeschlagen und nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte. Daraus resultierte sowohl im Einzel als auch im Doppel an der Seite von Jennifer Kaufmann (MTV Vollbüttel) jeweils nur der vierte Platz in der Gruppe. Angesichts der knappen Ergebnisse – jeweils zwei Spiele wurden mit 2:3 und eins mit 1:3 verloren – wäre bei besserer Gesundheit sowohl im Einzel als auch im Doppel mehr drin gewesen. Einzig im Mixed an der Seite des starken Pfälzers Francesco Maragioglio (TTC Oggersheim) gelang in einer ausgeglichenen Gruppe trotz zweier Niederlagen der Einzug in die Hauptrunde. Hier kam dann aber am Freitag gleich im ersten Spiel mit 0:3 das Aus gegen eine italienische Paarung. Auch im Doppel kam für die Lingenerin in der Trostrunde nur ein Spiel dazu, das gegen eine spanische Paarung verloren wurde, wobei alle vier Sätze hart umkämpft waren.

In der Einzel-Trostrunde sollte es dann endlich besser laufen. Nach zwei Siegen gegen eine belgische und deutsche Gegnerin stand Sandra Gornig dort in der Runde des besten Acht und durfte deshalb als einzige Spielerin der Region auch am Samstag wieder antreten. Hier spielte sie sehr stark auf und zeigte auch taktisch hervorragende Leistungen, so dass ihr zwei 3:1-Siege gegen die stärker eingeschätzten Cristina Hernandez Lopez (Spanien) und Cecilia Imola Gaspar (Rumänien) gelangen. Als erste Spielerin aus der Region seit Einführung der Senioren-WM im Jahre 1982 hatte sie sich damit für ein Trostrunden-Finale im Einzel qualifiziert, in dem die belgische Seniorinnen-Meisterin Amelie Bergmann dann allerdings in allen drei Sätzen überlegen war.

Sandra Gornig (Mitte) nach dem Trostrundenfinale mit der Silbermedaille und ihren beiden Coaches Danny Lombardo (links) und Dieter Imbrock (rechts).

Bei den Senioren 50 schnitten die beiden WM-Neulinge Stephan Latten und Danny Lombardo unterschiedlich ab. Während der Nordhorner nur im letzten Einzel-Gruppenspiel gegen Gegner aus Hongkong, Tschechien und Italien zu einem Satzgewinn kam, konnte der Schüttorfer gegen Spieler aus Italien und Portugal zwei Siege einfahren und war nur gegen den Belgier David Renard chancenlos. In der Trostrunde kam dann für Stephan Latten im ersten Spiel gegen den Litauer Gediminas Raila gleichsam das Aus wie für Danny Lombardo im ersten Hauptrundenspiel gegen den Schweden Johnny Sallander. Beide kamen damit auf Platz 129 ihrer Runde. Insgesamt waren 562 Spieler bei den Senioren 50 angetreten.

Im Doppel verlor Stephan Latten an der Seite des Litauers Darius Miklovas beide Vorrundenspiele, während Danny Lombardo zusammen mit dem zugelosten Hobbyspieler Patrick Ziliax aus Weimar immerhin eins der beiden Spiele gewann und damit auch hier den Einzug in die Hauptrunde sicherstellte. Dort allerdings war dann nach dem ersten Spiel gegen zwei Franzosen Endstation, so dass auch hier Platz 129 zu Buche stand. Stephan Latten musste in der Trostrunde zunächst zweimal vergebens auf das Antreten der gegnierischen Doppel warten, bevor dann im Sechzehntelfinale gegen zwei Schweden das schnelle Aus kam.

Hilmar Heinrichmeyer begann im 610 Mann starken Feld der Senioren 65 seinen zehnten WM-Start verheißungsvoll, als er gleich einen 3:0-Sieg gegen den Italiener Luigi Rossi hinlegte. Auch in den beiden folgenden Spielen gegen Akteure aus Österreich (1:3) und Irland (2:3) hielt er gut mit, konnte aber den Einzug in die Hauptrunde nicht sicherstellen. Im ersten Trostrundenspiel gegen den Inder Suhas Akharkar kam dann nach einem chancenlosen 0:3 schnell das Aus.

Besser lief es für ihn im Doppel an der Seite von Wilhelm Niemand von der TTG Nord Holtriem, mit dem er bereits Wochen zuvor bei der Landesmeisterschaft in Georgsmarienhütte den 5. Platz erreicht hatte. Zwar wurde das erste Gruppenspiel gegen eine italienische Paarung mit 1:3 verloren, aber dann zeigten beide im entscheidenden Spiel gegen eine kanadische Paarung gute Nerven und drehten einen 1:2-Satzrückstand noch. Die Hauptrundenauslosung bescherte den beiden dann niemand Geringeren als die früheren Europameister und Vize-Weltmeister aus Tschechien, Miroslav Cecava und Jiri Vojtek, die seit Jahren in Diensten hochklassiger deutscher Vereine stehen. Dennoch hielt die Weser-Ems-Paarung in den drei Sätzen gut mit, ohne natürlich das Aus gegen die späteren Turnier-Dritten verhindern zu können.

Peter Achenbach konnte bei seinem sechsten WM-Start im Senioren 85-Doppel an der Seite seines belgischen Doppelpartners Clement Vanstraelen nicht an die Erfolge des Vorjahres anknüpfen, als beide bei der EM auf den dritten Platz kamen. Weder in der Gruppe noch in der Trostrunde gelang den beiden bei ihren drei Spielen ein Satzgewinn. Auch in der Einzel-Vorrunde blieb der Gauerbacher gegen Spieler aus der Schweiz, Italien und Finnland sieglos, wenngleich immerhin drei Satzgewinne gelangen. In der Trostrunde gewann Peter Achenbach dann aber seine beiden ersten Spiele gegen einen Deutschen und einen Franzosen mit 3:1, bevor erst im Viertelfinale gegen den späteren Trostrundensieger Hans Ohlhauser (TSV Herrlingen) das Aus kam.

Am besten lief es für Peter Achenbach im Mixed. An der Seite der zugelosten starken Japanerin Otsuka Masako gewann er in der Vorrunde zwei von drei Spielen und erreichte damit das Hauptfeld. Nach einem klaren 3:0-Erfolg gegen eine japanisch/französische Paarung stand er im Viertelfinale seinem Doppelpartner Clement Vanstraelen gegenüber, der ebenfalls mit einer japanischen Partnerin antrat. Nach dem Gewinn der beiden ersten Sätze für Masako/Achenbach entwickelte sich das Spiel zu einem wahren Krimi, in dem die Gegner jedoch die letzten drei Sätze zu 10, 9 und 10 denkbar knapp gewannen. Mit Platz 5 in der Hauptrunde steht Achenbach nun dennoch ganz vorne in der ewigen Bestenliste der Regionsstarter im Mixed bei Welt- und Europameisterschaften.

Die WM von Rom ist nun mit 5.360 Startern das größte Turnier in der Geschichte des Tischtennissports – vielleicht mal abgesehen von Turnieren in China. Die Italiener boten 248 Wettkampftische und weitere 50 Trainingstische in fünf Halllen des Messegeländes auf und haben ihre Sache als Durchführer sehr gut gelöst. Mängel traten dagegen in der Verantwortlichkeit des Weltverbands ITTF auf, der erstmals für die Gesamtorganisation der Senioren-Weltmeisterschaften zuständig war. Der Verzicht auf einen Papier-Aushang und der vorübergehende Ausfall des elektronischen Informationssystems am Donnerstag- und Freitagnachmittag sorgten für teils chaotische Zustände, als viele Spieler nicht wussten, wann sie an welchem Tisch anzutreten hatten, was wiederum zu zahlreichen kampflos-Spielen, Protesten und Neuansetzungen führte.

Halle 3 war mit 80 Tischen die größte der fünf genutzten Messehallen in Rom. Zwei weitere hatten je 64 Tische, die Endspielhalle 16 und eine weitere 24 Wettkampf- und 50 Trainingstische.

Diese Probleme, die auch mit der bisher nie dagewesenen Größe des Turniers zusammenhingen, wird es im nächsten Jahr bei der Senioren-Europameisterschaft im serbischen Novi Sad sicher nicht geben. Für das Turnier vom 15. bis 22. Juni 2025 werden etwa 3.000 Starter erwartet, darunter sicher auch wieder eine Reisegruppe aus der Region Ems-Vechte. Wer Interesse daran hat, sich dieser anzuschließen, kann sich bei Hilmar Heinrichmeyer melden, der bereits Quartiere am Veranstaltungsort gebucht hat.