Bei der 24. Austragung der Hardbat-Klasse im Rahmen der Kreis- bzw. Regionsmeisterschaften gab es am Freitagabend in der Neuenhauser Hermann-Lankhorst-Sporthalle mal wieder einen absoluten Überraschungssieger: Jürgen Meding vom Ausrichter TuS Neuenhaus setzte sich bei seinem ersten Hardbat-Turnier völlig überraschend durch. Im Doppel gewannen mit Jan-Hindrik Balderhaar/Theodor Vogelsang (ebenfalls TuS Neuenhaus) dagegen die Favoriten.
Mit acht Startern – zwei davon nur im Doppel - war die Resonanz am Freitagabend erwartungsgemäß nicht so gut wie in den Vorjahren, da es das erste Turnier in der Region seit Einführung der neuen DTTB-Turnierlizenz war. Dennoch zeigte sich der Turnierausschuss-Vorsitzende Hilmar Heinrichmeyer erfreut, zumal er zu Wochenbeginn noch von einer Absage des Turniers mangels Resonanz ausgegangen war. „Es wird sicherlich eine Weile dauern, bis sich die Turnierlizenz überall rumgesprochen hat und alle an Turnieren interessierten Spieler akzeptiert haben, dass es zukünftig ohne die Turnierlizenz nicht mehr geht. Der Anfang hier in der Region ist gemacht, und angesichts der bereits relativ hohen Zahlen von Turnierlizenzen habe ich auch vor den anstehenden Regionsmeisterschaften der Senioren, der Erwachsenen und des Nachwuchses in zwei Wochen keine Sorgen mehr“, so der TT-Funktionär, der seit 43 Jahren für die Turniere im hiesigen Raum verantwortlich ist und auf Bundesebene alles versucht hatte, die schlimmsten Nachteile für die Turnierspieler zu verhindern.
Die sechs Starter im Einzel spielten „Jeder gegen Jeden“, und bereits in der ersten Runde überraschte der Sieg von Jürgen Meding über Theodor Vogelsang, der bereits im letzten Jahr seine Hardbat-Qualitäten unter Beweis gestellt hatte. Dass dieser Sieg keine Eintagsfliege war, zeigte Meding dann auch im letzten Spiel gegen Hardbat-Routinier Hilmar Heinrichmeyer (SV Vorwärts Nordhorn), der letztlich den 3:0-Sieg des Newcomers nicht verhindern konnte und bei einer weiteren Niederlage gegen Theo Vogelsang auf Rang 3 kam. Während Meding ungeschlagen neuer Regionsmeister wurde, sicherte sich Theo Vogelsang unter drei sieggleichen Spielern den 2. Platz und verwies trotz seiner Niederlage im letzten Spiel gegen seinen Doppelpartner Jan-Hindrik Balderhaar diesen aufgrund der Satzdifferenz auf den 4. Platz.
Im Doppel stiegen dann auch die beiden Neuenhauser Spitzenspieler Jens Sarnow und Frank Knipper in das Turnier ein, die sich an diesem Abend eigentlich nur auf die neue Saison als Aufsteiger in die 1. Bezirksklasse vorbereiten wollten. In der Dreier-Gruppe setzte sich dann aber die Hardbat-Routine von Jan-Hindrik Balderhaar und Theo Vogelsang durch, die beide Spiele gewannen und sich vor Jürgen Meding/Frank Knipper den Regionsmeistertitel sicherten.
Der TuS Neuenhaus hatte einmal mehr für gute Spielbedingungen gesorgt und zeigte sich auch bei der anschließenden Bewirtung der Teilnehmer als sehr guter Gastgeber.
Die beiden besten Doppelpaarungen der Hardbat-Regionsmeisterschaften in Neuenhaus (v. l. n. r.): Die Sieger Jan-Hindrik Balderhaar, Theodor Vogelsang (Platz 2 im Einzel) und die Zweitplatzierten Frank Knipper und Jürgen Meding, der im Einzel gewonnen hatte. Foto: Jens Sarnow
Diese Woche findet unser jährlicher Sommerlehrgang in Sögel statt. 26 Kinder und Jugendliche trainieren fleißig mit Unterstützung von vier Trainer*innen. Neben den außersportlichen Aktivitäten wie Klettern, Schwimmen und einem Besuch in der Trampolinhalle, sticht das gemeinsame Training mit dem Bundesligatrainer des SV Werder Bremen Cristian Tamas als besonderes Highlight hervor. Dieses Highlight konnte durch die Unterstützung der Sporthilfe Emsland umgesetzt werden.
Die Kids waren äußerst motiviert und konnten eine Menge dazulernen. Abgerundet wurde der Lehrgang mit einem Grillen und einem gemütlichen Spieleabend. Nach dem morgigen Abschlussturnier können die Kinder bestens vorbereitet für die kommende Saison 24/25 die Heimreise antreten.
Mit den drei WM-Neulingen Sandra Gornig (ASV Altenlingen/Seniorinnen 40), Stephan Latten (SV Vorwärts Nordhorn/Senioren 50) und Danny Lombardo (FC Schüttorf 09/Senioren 50) und den beiden Dauerstartern Peter Achenbach (SG Gauerbach/Senioren 85) und Hilmar Heinrichmeyer (SV Vorwärts Nordhorn/Senioren 65) war der Regionsverband Ems-Vechte bei der diesjährigen Senioren-Weltmeisterschaft in Rom mit fünf Aktiven vertreten, die in insgesamt 12 Konkurrenzen an den Start gingen. Erstmals wurde auch Mixed gespielt, so dass Sandra Gornig und Peter Achenbach auf drei Starts kamen. Letzterer schnitt dann auch wie schon letztes Jahr am erfolgreichsten ab, wenngleich es mit dem 5. Platz in der Mixed-Hauptrunde diesmal nicht ganz aufs Treppchen gereicht hat.
Vor dem Turnier stellte sich die Ems-Vechte-Reisegruppe am Eingang zum Messegelände zum Erinnerungsfoto: (v. l. n. r.) Hilmar Heinrichmeyer, Stephan Latten, Danny Lombardo, Sandra Gornig und der Oldendorfer Gastspieler Dieter Imbrock.
Sandra Gornig war an den beiden ersten Wettkampftagen, als es in den Vorrundengruppen um die Qualifikation für die Haupt- oder Trostrunde ging, erkältungsbedingt angeschlagen und nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte. Daraus resultierte sowohl im Einzel als auch im Doppel an der Seite von Jennifer Kaufmann (MTV Vollbüttel) jeweils nur der vierte Platz in der Gruppe. Angesichts der knappen Ergebnisse – jeweils zwei Spiele wurden mit 2:3 und eins mit 1:3 verloren – wäre bei besserer Gesundheit sowohl im Einzel als auch im Doppel mehr drin gewesen. Einzig im Mixed an der Seite des starken Pfälzers Francesco Maragioglio (TTC Oggersheim) gelang in einer ausgeglichenen Gruppe trotz zweier Niederlagen der Einzug in die Hauptrunde. Hier kam dann aber am Freitag gleich im ersten Spiel mit 0:3 das Aus gegen eine italienische Paarung. Auch im Doppel kam für die Lingenerin in der Trostrunde nur ein Spiel dazu, das gegen eine spanische Paarung verloren wurde, wobei alle vier Sätze hart umkämpft waren.
In der Einzel-Trostrunde sollte es dann endlich besser laufen. Nach zwei Siegen gegen eine belgische und deutsche Gegnerin stand Sandra Gornig dort in der Runde des besten Acht und durfte deshalb als einzige Spielerin der Region auch am Samstag wieder antreten. Hier spielte sie sehr stark auf und zeigte auch taktisch hervorragende Leistungen, so dass ihr zwei 3:1-Siege gegen die stärker eingeschätzten Cristina Hernandez Lopez (Spanien) und Cecilia Imola Gaspar (Rumänien) gelangen. Als erste Spielerin aus der Region seit Einführung der Senioren-WM im Jahre 1982 hatte sie sich damit für ein Trostrunden-Finale im Einzel qualifiziert, in dem die belgische Seniorinnen-Meisterin Amelie Bergmann dann allerdings in allen drei Sätzen überlegen war.
Sandra Gornig (Mitte) nach dem Trostrundenfinale mit der Silbermedaille und ihren beiden Coaches Danny Lombardo (links) und Dieter Imbrock (rechts).
Bei den Senioren 50 schnitten die beiden WM-Neulinge Stephan Latten und Danny Lombardo unterschiedlich ab. Während der Nordhorner nur im letzten Einzel-Gruppenspiel gegen Gegner aus Hongkong, Tschechien und Italien zu einem Satzgewinn kam, konnte der Schüttorfer gegen Spieler aus Italien und Portugal zwei Siege einfahren und war nur gegen den Belgier David Renard chancenlos. In der Trostrunde kam dann für Stephan Latten im ersten Spiel gegen den Litauer Gediminas Raila gleichsam das Aus wie für Danny Lombardo im ersten Hauptrundenspiel gegen den Schweden Johnny Sallander. Beide kamen damit auf Platz 129 ihrer Runde. Insgesamt waren 562 Spieler bei den Senioren 50 angetreten.
Im Doppel verlor Stephan Latten an der Seite des Litauers Darius Miklovas beide Vorrundenspiele, während Danny Lombardo zusammen mit dem zugelosten Hobbyspieler Patrick Ziliax aus Weimar immerhin eins der beiden Spiele gewann und damit auch hier den Einzug in die Hauptrunde sicherstellte. Dort allerdings war dann nach dem ersten Spiel gegen zwei Franzosen Endstation, so dass auch hier Platz 129 zu Buche stand. Stephan Latten musste in der Trostrunde zunächst zweimal vergebens auf das Antreten der gegnierischen Doppel warten, bevor dann im Sechzehntelfinale gegen zwei Schweden das schnelle Aus kam.
Hilmar Heinrichmeyer begann im 610 Mann starken Feld der Senioren 65 seinen zehnten WM-Start verheißungsvoll, als er gleich einen 3:0-Sieg gegen den Italiener Luigi Rossi hinlegte. Auch in den beiden folgenden Spielen gegen Akteure aus Österreich (1:3) und Irland (2:3) hielt er gut mit, konnte aber den Einzug in die Hauptrunde nicht sicherstellen. Im ersten Trostrundenspiel gegen den Inder Suhas Akharkar kam dann nach einem chancenlosen 0:3 schnell das Aus.
Besser lief es für ihn im Doppel an der Seite von Wilhelm Niemand von der TTG Nord Holtriem, mit dem er bereits Wochen zuvor bei der Landesmeisterschaft in Georgsmarienhütte den 5. Platz erreicht hatte. Zwar wurde das erste Gruppenspiel gegen eine italienische Paarung mit 1:3 verloren, aber dann zeigten beide im entscheidenden Spiel gegen eine kanadische Paarung gute Nerven und drehten einen 1:2-Satzrückstand noch. Die Hauptrundenauslosung bescherte den beiden dann niemand Geringeren als die früheren Europameister und Vize-Weltmeister aus Tschechien, Miroslav Cecava und Jiri Vojtek, die seit Jahren in Diensten hochklassiger deutscher Vereine stehen. Dennoch hielt die Weser-Ems-Paarung in den drei Sätzen gut mit, ohne natürlich das Aus gegen die späteren Turnier-Dritten verhindern zu können.
Peter Achenbach konnte bei seinem sechsten WM-Start im Senioren 85-Doppel an der Seite seines belgischen Doppelpartners Clement Vanstraelen nicht an die Erfolge des Vorjahres anknüpfen, als beide bei der EM auf den dritten Platz kamen. Weder in der Gruppe noch in der Trostrunde gelang den beiden bei ihren drei Spielen ein Satzgewinn. Auch in der Einzel-Vorrunde blieb der Gauerbacher gegen Spieler aus der Schweiz, Italien und Finnland sieglos, wenngleich immerhin drei Satzgewinne gelangen. In der Trostrunde gewann Peter Achenbach dann aber seine beiden ersten Spiele gegen einen Deutschen und einen Franzosen mit 3:1, bevor erst im Viertelfinale gegen den späteren Trostrundensieger Hans Ohlhauser (TSV Herrlingen) das Aus kam.
Am besten lief es für Peter Achenbach im Mixed. An der Seite der zugelosten starken Japanerin Otsuka Masako gewann er in der Vorrunde zwei von drei Spielen und erreichte damit das Hauptfeld. Nach einem klaren 3:0-Erfolg gegen eine japanisch/französische Paarung stand er im Viertelfinale seinem Doppelpartner Clement Vanstraelen gegenüber, der ebenfalls mit einer japanischen Partnerin antrat. Nach dem Gewinn der beiden ersten Sätze für Masako/Achenbach entwickelte sich das Spiel zu einem wahren Krimi, in dem die Gegner jedoch die letzten drei Sätze zu 10, 9 und 10 denkbar knapp gewannen. Mit Platz 5 in der Hauptrunde steht Achenbach nun dennoch ganz vorne in der ewigen Bestenliste der Regionsstarter im Mixed bei Welt- und Europameisterschaften.
Die WM von Rom ist nun mit 5.360 Startern das größte Turnier in der Geschichte des Tischtennissports – vielleicht mal abgesehen von Turnieren in China. Die Italiener boten 248 Wettkampftische und weitere 50 Trainingstische in fünf Halllen des Messegeländes auf und haben ihre Sache als Durchführer sehr gut gelöst. Mängel traten dagegen in der Verantwortlichkeit des Weltverbands ITTF auf, der erstmals für die Gesamtorganisation der Senioren-Weltmeisterschaften zuständig war. Der Verzicht auf einen Papier-Aushang und der vorübergehende Ausfall des elektronischen Informationssystems am Donnerstag- und Freitagnachmittag sorgten für teils chaotische Zustände, als viele Spieler nicht wussten, wann sie an welchem Tisch anzutreten hatten, was wiederum zu zahlreichen kampflos-Spielen, Protesten und Neuansetzungen führte.
Halle 3 war mit 80 Tischen die größte der fünf genutzten Messehallen in Rom. Zwei weitere hatten je 64 Tische, die Endspielhalle 16 und eine weitere 24 Wettkampf- und 50 Trainingstische.
Diese Probleme, die auch mit der bisher nie dagewesenen Größe des Turniers zusammenhingen, wird es im nächsten Jahr bei der Senioren-Europameisterschaft im serbischen Novi Sad sicher nicht geben. Für das Turnier vom 15. bis 22. Juni 2025 werden etwa 3.000 Starter erwartet, darunter sicher auch wieder eine Reisegruppe aus der Region Ems-Vechte. Wer Interesse daran hat, sich dieser anzuschließen, kann sich bei Hilmar Heinrichmeyer melden, der bereits Quartiere am Veranstaltungsort gebucht hat.
Die 9. Regionsmeisterschaften Ems-Vechte werden am zweiten und vierten August-Wochenenden ausgetragen. Den Auftakt bildet traditionsgemäß das Turnier der Hardbatklasse, bei der alle Spieler mit einheitlichen Schlägern antreten.
Erneut hat sich der TuS Neuenhaus als Durchführer zur Verfügung gestellt, der das Turnier am Freitag, den 9. August ab 19.00 Uhr in der Hermann-Lankhorst-Sporthalle an der Schulstraße in Neuenhaus ausrichtet. Eine Woche nach Ende der Schulferien ist das dann der erste Wettkampf in der neuen Spielzeit 24/25, deren erste Punktspiele vier Wochen später über die Bühne gehen werden. Dazwischen finden dann die Regionsmeisterschaften der Senioren (23.8. in Schüttorf) und das Turnier der Erwachsenen und des Nachwuchses am 24./25.8. in Meppen statt.
Bei der Hardbat-Meisterschaft werden die Schläger den Spielern zur Verfügung gestellt. Es handelt sich um einheitliche Noppengummischläger mit kurzen Noppen ohne Schwamm, im Volksmund Brettchen genannt. Tischtennis mit solchen Hardbat-Schlägern ist ganz anders als mit den modernen Schwammgummischlägern. Weil ein Brettchen dem Ball nur wenig Schnitt mitgeben kann, wird vieles von der Täuschung des modernen Schwammgummispiels entfernt, und die Erreichbarkeit des gegnerischen Schlages wird deutlich vergrößert. Der Vorteil des Aufschlägers wird ohne den vielen Schnitt beträchtlich verringert, desgleichen der Vorteil des Angriffsspielers. Es gibt daher im Gegensatz zum heutigen Tischtennis eine Ausgewogenheit zwischen Angriff und Abwehr. Hier spielen alle mit gleichem Material und es gewinnt der beste Spieler und nicht das beste Material. Die Freunde des Hardbat-Tischtennis glauben deshalb, dass das Hardbat-Spiel aufgrund seiner größeren Ausgewogenheit einfach mehr Spaß macht!
Der Fair-Play-Gedanke wird durch den Schlägerwechsel bei jedem Seitenwechsel noch zusätzlich unterstützt. Denn bei jedem Seitenwechsel bleibt der Schläger auf der Tischhälfte liegen, und im nächsten Satz spielt jeder Spieler mit dem Schläger, den sein Gegner im Satz zuvor benutzt hat.
Alle Spieler treten in einer Klasse an, ohne Rücksicht auf Alter oder Geschlecht. Gespielt wird im Einzel in der Vorrunde in Vierergruppen und in der Endrunde mit den beiden ersten im KO-System, zusätzlich im Doppel von Anfang an im KO-System. Wie bei allen Regionsmeisterschaften wird kein Startgeld erhoben.
Auch für Spieler, die bisher noch keine Erfahrung mit den einfachen Schlägern haben, kann die Teilnahme schon deshalb empfohlen werden, weil es neben dem vorhandenen Spaßfaktor auch ein gutes „Aufwärmtraining“ für die neue Saison ist. Um seinen TTR-Wert braucht sich niemand Gedanken zu machen, denn Hardbatturniere sind nicht TTR-relevant.